Pop Musical „Von Yunus zu Nazım“

YUN05.JPG

„Yunus Emre, der im Anatolien des 13. Jahrhunderts lebte und wie Mevlana, Hacı Bektaş Veli und Nasreddin Hoca zu den wichtigsten Persönlichkeiten der türkisch-muslimischen und türkisch-sufischen Geschichte, der türkischen Literatur- und Kulturgeschichte gehört, war ein türkischer Sufi-Dichter.

(…) Obwohl sie alle vor 700 Jahren lebten, konnten sie ihre Botschaften jahrhundertelang bis zum heutigen Tage übermitteln, und selbst im 21. Jahrhundert leben sie mit ihren Gedichten, Gedanken und Geschichten, die von Liebe, Frieden und Toleranz handeln, im Herzen der Türken weiter. (…) Wenn im Osmanischen Reich die Menschen ihre Rechte verteidigen und ihre Sprachen und Religionen bewahren konnten, so hatten Yunus Emre, Mevlana und Hacı Bektaş ihren großen Anteil daran. Man kann sagen, dass das „Bindemittel“ dieser Friedensregion das Wort Mevlanas: „Egal was du auch bist, komme dennoch“ und der Ruf des Yunus: „Kommt und lasset uns einander kennenlernen“ ist. Wir glauben, dass ihre Gedanken zur Verwirklichung von Liebe, Frieden und Brüderlichkeit auch heute wegweisend wären, wenn sie Gehör fänden. (…) Es gab viele Dichter, die unter dem Namen des Yunus in seinem Stil gedichtet haben, und noch heute kennt jeder Türke mindestens ein Gedicht von Yunus. „In jedem Augenblick werden wir neu geboren, wer soll sich denn an uns langweilen?“ ruft er seit 700 Jahren frisch unserem Volk, ja sogar der ganzen Menschheit zu. (…)“ (Quelle: Professorin Dr. Gülgün Yazıcı aus dem Buch „Die islamischen Wissenschaften aus Sicht muslimischer Theologen“)

Nazım Hikmet wurde 1902 in Thessaloniki als Sohn eines Beamten des Außenministeriums geboren. (…) Er wuchs vor allem bei seinem Großvater, der Gouverneur des Sultans war, in Aleppo und später Diyarbakır auf. Seine Familie bot ihm reichlich intellektuelle Anregungen und er schrieb mit 11 Jahren sein erstes Gedicht (Schrei der Heimat).  In Moskau studierte Nazım Hikmet, Soziologie und Kunstgeschichte an der Kommunistischen Universität der Werktätigen des Ostens und hatte in der Folge immer wieder  unter Publikationsverboten und Inhaftierungen in seiner Heimat zu leiden.  Trotz aller Repressalien blieb er bis zum Ende seines Lebens ungebrochen künstlerisch produktiv.  Nazım Hikmet hat es trotz Verfolgung, Publikationsverbot und Exil geschafft, die türkische Literatur nachhaltig zu prägen. Dazu gehört es, dass er die osmanische Versform überwindet und vielfältige (vor allem sowjetische) Einflüsse der Moderne aufnimmt. Dabei drückt er neben einem sozialrevolutionären Pathos immer auch eine Heimatverbundenheit mit dem einfachen Volk und zugleich eine Ablehnung jedes romantisierenden Orientalismus aus. (Quelle: Wikipedia)

YunustanNazima_Flyer_19920525Dem Pop Musical „Von Yunus zu Nazım“ liegt die gleiche Thematik und Zielsetzung zugrunde wie der gleichnamigen Kantate sowie der Kammeroper “ Sah Hände, die Rosen banden“. Im Unterschied zur konzertanten Aufführungspraxis der Kantate und zur reduzierten Besetzung in der Kammeroper vereint das Musical die Opulenz der orchestralen Klangwelt mit szenischer Darstellung und Tanz im Großformat. Damit entfaltet sich die Wirkung der Musik in einem eindrucksvollen Spektakel für Augen und Ohren.

Info:
Komposition, Bearbeitung & Solist: Hasan Yükselir
Regisseur: Prof. Dr. Nurhan Karadağ
Produktion-Koordinator: Asuman Erbay
Lyrik: Belgin Kardeşler
Orchester: Staatssymponieorchester Ankara
Choreografie: Mustafa Sekmen
Dirigent: Kemal Günüç
Tänzer: HOY-TUR
Chor: Yunus Korosu
Schirmherrschaft: Bürgermeister/Ankara: Murat Karayalçın 

%d Bloggern gefällt das: