Mystik des Mittelalters in Orient und Okzident

Konzertreihe mit:
Vokalensemble „canta filia“ (Ltg. Barbara Grohmann-Kraaz)
Hasan Yükselir & Ensemble
Projektkonzept: Beate Ramisch

„İnsanlar bilmedikleri şeylerden korkarlar.“ („Menschen fürchten sich vor dem, die sie nicht kennen.“) Hazreti Ali

Dieser Satz von Hazreti Ali umfasst das grundlegende Problem der heutigen multikulturellen Gesellschaft, in der wir zwar in unmittelbarer Nachbarschaft vieler Nationalitäten, Weltanschauungen und Religionen leben, aber eben doch nicht wirklich mit ihnen zusammen leben. Für Einheimische wie auch für die Zuwanderer bestehen vielfältige kulturelle, meist auch sprachlich bedingte Hemmschwellen, um den jeweils anderen wirklich auf einer tieferen emotionalen Ebene kennenzulernen und zu verstehen. Im Gegensatz zur Wortsprache kennt die Welt der Musik keine Barrieren für das Verständnis; wer immer offenen Herzens eine Melodie hört, kann ihre Botschaft verstehen und damit einen Zugang zur Welt des Sängers bekommen.

Der Beginn der spezifisch abendländischen Entwicklung zur mehrstimmigen Musik steht eigentlich in Kontrast zur musikalischen Tradition des Orients, die sich bis heute im einstimmigen Gesang mit Instrumentalbegleitung ausdrückt. Wir haben uns mit der „Mystik des Mittelalters“ ein Thema gestellt, welches die Einheit alles Seins, die in der Mystik erfahrbar wird, zum klanglichen Erlebnis werden lässt, was gerade in einer Zeit, in der kulturelle Gegensätze und religiöse Konflikte aufbrechen, ein wichtiges politisches und gesellschaftliches Anliegen ist. Dafür hat das Ensemble canta filia den türkischen Konzertsänger und Komponisten Hasan Yükselir als Partner gewinnen können, der als kultureller Botschafter seines Landes schon seit vielen Jahren auf großen Bühnen in europäischen Metropolen gastiert.

Auf dem Programm steht daher auch eine Uraufführung von Werken Hasan Yükselirs, in denen er beide Ensembles zu einer Einheit zusammenführt. Auf diese Weise wollen wir zu Frieden, Verständnis und Versöhnung unter den Menschen und Religionen ermutigen. Zu diesem Zweck sind Folgekonzerte in Deutschland, Europa und in der Türkei präsentiert.

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